Gewusst wie.
Wie aus einem Thema eine spannende Frage wird.
Zu Beginn können dich die unzähligen Ideen, die dir zum Thema Städteforschung vielleicht in den Sinn kommen, überwältigen. In diesem Kapitel erfährst du kurz und bündig, wie aus einem thematischen Chaos eine wertvolle, wissenschaftlich haltbare Fragestellung werden kann.
Mach dir zuerst eines klar: Versuche nie, alles auf einmal erforschen zu wollen; die Kunst liegt nämlich eben darin, ein Thema einzugrenzen und einen spannenden Aspekt herauszugreifen und festzuhalten.
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Gedanke für Gedanke... zu Deiner Frage.
Die antike Stadtgeschichte bietet diverse Themenkomplexe, zu denen es sich zu forschen lohnt. Bestimmt hast du einen Interessenschwerpunkt, den du gern weiterverfolgen würdest. Oft stößt man durch Alltagserlebnisse oder einen kürzlich gelesenen Text auf ein Thema, zu dem man gern mehr erfahren möchte.
Unser Beispiel ist direkt aus dem Leben gegriffen – Man befindet sich das erste Mal in einer aufregenden, unbekannten Stadt. Nach einem langen und ereignisreichen Tag mit Sightseeing-Programm möchte man nur noch bummeln und sich die Auslagen in den Schaufenstern ansehen. Häufig fehlen dann einfach die richtigen Geheimtipps, also wendet man sich an die Leute vor Ort: „Wo kann man hier gut einkaufen?“
Und plötzlich schwebt einem die Frage im Kopf, wie es in der Antike zuging – „Wo wohl die Römer shoppen gingen?“ Gedacht – gefragt – getan. Finden wir es heraus!
Zu diesem Thema hatten wir sofort eine Frage parat, aber meistens kommt ein Thema umfangreicher daher. Deshalb lautet die Devise immer: Wichtig! Grenze die Fragestellung ein, soweit du kannst! Selbst die größten Forscher können sich nicht mit allen Facetten eines Themas gleichzeitig beschäftigen. Im Verlaufe deiner Recherche wirst du stattdessen auf einzelne Aspekte stoßen, die du vertiefen möchtest.
Fragen wir nach dem Shopping-Verhalten der Römer, könnte man nach allerlei Details recherchieren – angefangen bei der Herkunft der Waren, die in Rom verkauft wurden über die Festlegung ihrer Preise bis hin zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen beim Verkauf. Das ist alles sehr interessant, aber wie heute auch bietet dieser Themenkomplex eine viel zu große Anzahl an Hintergründen und Details, als dass man je zu einem Ende der Nachforschungen gelangen würde. Um herauszufinden, woher die Waren kamen, müsste man beispielsweise ergründen, was in Rom alles feilgeboten wurde und daraufhin die Handelsrouten nachvollziehen. Hierbei zieht man stets einen ganzen Rattenschwanz an Informationen und ungeklärten Fragen hinter sich her, deshalb beschränken wir uns erst einmal auf das Shopping selbst: In dem du herausfindest, wo man im antiken Rom einkaufen ging und wie so ein Shoppingtag aussehen konnte, kannst du viel über das Alltagsleben im alten Rom erfahren, ohne dich zu übernehmen.
Kompakt.
- Lass dich bei der Themenfindung vom persönlichen Interesse, Alltagserlebnissen und deinem Vorwissen leiten.
- Bring das Thema so präzise auf den Punkt, wie du kannst.
- Formuliere eine eindeutige Frage.
- Auf geht's: Schreibe deine eigene Stadtgeschichte!