Sizilien wurde im Verlauf des Ersten Punischen Krieges in mehr als einer Hinsicht zur Herausforderung für Rom. Die Praxis, die Magistrate jährlich zu wählen, erschien hier wenig sinnvoll: Zeitlich aufwendige An- und Abreisen verzögerten die militärischen Planungen; erfolgreiche Feldherren, die mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut waren, entzog man das Kommando. Aus diesen Gründen verlängerte man die Amtszeit der in Sizilien tätigen Magistrate (Prorogation) und behielt diese Praxis auch nach Beendigung des Krieges bei. Da es sich hierbei jedoch eigentlich um einen Ausnahmezustand handelte – schließlich hatten die Magistrate auch weiterhin zivile Aufgaben in Rom zu erfüllen –, setzte man ab 227 v. Chr. zusätzliche, ausschließlich für die eroberten Gebiete zuständige Prätoren ein. Diese sahen sich keinen gleichrangigen Amtskollegen gegenüber und orientierten sich bei der Verwaltung an den Anordnungen, welche der letzte Feldherr gegeben hatte. In Sizilien residierten sie als Statthalter im Palast von Hieron II. in Syrakus. Damit galt die provincia Sizilien erstmals zugleich als Kompetenzbereich wie als Territorium. Diese Form, römische Herrschaft nach der Landnahme zu konstituieren, wurde im Folgenden zur generellen Praxis.