Graffiti

Wort.Bild.Botschaft...

Jeder kennt sie; sie reichen von einfachen Tags bis zu herausragenden, bunt schillernden Kunstwerken – Graffiti.
Was heute unsere Straßen- und Brückenzüge prägt, ist jedoch keinesfalls eine Erfindung der Moderne. Auch wenn die alten Römer den Begriff Graffiti nicht verwendeten, so war ihre Art ihren Namen, eine lustige oder obszöne Botschaft oder eine Liebesnachricht an Hauswänden und Ähnlichem zu hinterlassen, den heutigen Spraytags nicht unähnlich.

Graffiti – im Singular: Graffito – ist vom altgriechischen Wort gráphein abgeleitet, zu deutsch „zeichnen“ oder „schreiben“. Die Bezeichnung wurde im 18. Jahrhundert geprägt, als diese Inschriftenform erstmals in Pompeji und Rom gefunden wurde.

CIL IV 9226

Verschiedenes Handwerkszeug ähnliche Botschaften...

Momentaufnahmen des Alltäglichen...

Gespräche auf der Straße, eine "heimliche" Liebesbotschaft oder Gladiatorenkämpfe: Graffiti halten und hielten fest, was passiert, was bewegt und was erzählt werden will.

Hilarus Ner(onianus) (pugnarum) XIV, c(oronarum) XII, v(icit). Creunus (pugnarum) VII, c(oronarum) V, m(issus). Pri(n)ceps Ner(onianus) (pugnarum) XII, c(oronarum) X(II?)

CIL IV 10237

sowie Ausdruck von Provokation...

Wie auch heute dienten Graffiti seinerzeit dazu, gesellschaftlichem wie politischem Unmut Luft zu machen...

IGR I 178 (b)

Religiöse Spannungen im alten Rom...?

Bildnachweise:
Titelbild: Streetart Graffiti, unter: Pixabay
Antike Graffiti: Spottkruzifix, IGR I 178 (b) = IGCVO 402 = SEG 14,618; 47,1512, unter: Wikimedia; Kampfszene, CIL IV 10237, unter: Wikipedia;
Moderne Graffiti: Spraydosen, unter: Pixabay; Shop Until You Drop, Künstler: Banksy, Fotograf: QuentinUK, unter: Wikipedia; Fck G20, Fotografin: Rasande Tyskar, unter: flickr
Andere Abbildungen: Meißel, unter: Pixabay